Mitte der 60er Jahre suchten die Stadtwerke nach einem neuen Fahrzeug, da der vorhandene Fahrzeugpark überaltet und sehr anfällig für Störungen war. 

Jedoch gab der Markt kein Fahrzeug her, welches den Anforderungen der Stadtwerke entsprach. So wünschten sich die Stadtwerke ein Platzangebot von mehr als 100 Plätzen und gewissen technischen Standards wie z.B. Doppelachsantrieb. Die am Markt erhältlichen Omnibusse sind nur für die geringeren Zugkräfte von Dieselmotoren ausgelegt. Um das hohe Drehmoment des Elektromotors auszunutzen, musste eine andere Lösung gesucht werden. 

Aufgrund dieser sehr spezifischen Vorgaben entschied man sich für eine Eigenentwicklung. Als Fahrgestell wählte man ein Krupp-Dreiachsfahrgestell mit Tandemachse. In der Ursprungsversion ist dieses Fahrwerk zehnfach bereift und ohne Luftfederung ausgestattet. Allerdings tritt die fehlende Luftfederung weniger in Erscheinung durch die Verwendung von sechs einfach bereiften Rädern und durch die Doppelachskonstruktion. Der selbst konstruierte Obus wurde Trolleybus Solingen "TS" genannt. 

Um den Fahrkomfort zu steigern, werden anstatt der bisher verwendeten Durofol Sitze Polstersitze verbaut. 

Die Karosseriefabrik Gebr. Ludewig, aus Essen, übernimmt den notwendigen Umbau der Fahrgestelle und fertigt nach den Solinger Entwürfen den Wagenaufbau. Der Wagenaufbau ist geradlinig und wird mit Planscheiben verglast. So entsteht Werkstattseitig eine Rationalisierung. Trotz des vergrößerten Fuhrparks auf 80 Obusse konnte die Anzahl des Werkstattpersonals kontinuierlich verringert werden. 

Die Fahrzeuge werden mit einem Ein-Kollektor-Verbundmotor angetrieben, welcher aus der ersten Generation ausgebaut wurde. Dieser ist im Heck verbaut, wo er gegen Schmutz und Feuchtigkeit weitestgehend geschützt ist. 

Ein Steuernockenschalter mit nachfolgender elektromechanischer Schützsteuerung steuert den Motor an. 

Neben dem Motor konnten noch weitere Teile der technischen Ausrüstung aus der ersten Generation weiterverwendet werden. So wurden auch die Hilfsantriebe, Kompressoren, Fahrerheizungen, Fahrtenschreiber, Schaltwerke, Lichtmaschinen und die Stromabnehmerböcke aufgearbeitet und weiterverwendet.  

Die Montage dieser Komponenten, durch eine Fremdfirma, fand auf dem Betriebshof der Stadtwerke statt. 

Durch die Aufarbeitung und weiterverwerteten Baugruppen und durch den einfachen kostengünstigen Aufbau beliefen sich die durchschnittlichen Kosten für einen TS nur auf durchschnittlich auf 165.000DM. 

Nachdem die ersten Serie, die 14 TS 1 Wagen bis Juli 1969 ausgeliefert waren beschaffte man die deutlich überarbeiten TS2. Der erste Wagen, Nummer 15, wurde im September 1970 in Dienst gestellt.

Die ausfälligste Änderung was die Frontpartie, die durch Ihre leichten Rundungen wesentlich gefälliger aussieht. Es kamen elektrische Falttüren der Firma Kiekert, wie sie auch in Straßenbahnen Verwendung fanden, zum Einsatz. Die Fensterlinie war nicht mehr versetzt- alle Fenster waren gleich hoch und mit Lüftungs- Schiebefenstern im oberen Bereich ausgestattet. Zu guter Letzt stand die Heckscheibe steiler, mit dem typischen Überstand an der Dachkante. Ein Designelement was in den 70er weit verbreitet war.

 

Die Anordnung der Sitze änderte man so, dass die 2er Reihen auf der linken Fahrzeugseite waren, wodurch Kinderwagen nicht mehr im Fahrgastfluss standen.

 

Die TS2 Nummern 15 bis 45 unterschieden sich äußerlich nicht von den TS 3. Im Innenraum gab es aber zwei Änderungen. Die Haltewunsch-Taster waren nicht mehr an den Holmen sondern an den Haltestangen montiert. Auch waren die Haltestangen in den Einstiegen nun gebogen und reichten weiter in den Innenraum hinein.

Der letzte TS3, Wagen 80 wurde am 19.12.1974 angemeldet und war nur bis 30.9.1987 in Dienst und somit nur 12 ¾ Jahre in Solingen im Einsatz.

Die Fahrzeuge wurden nach ihrer Ablösung durch die Neuwagen der dritten Obus-Generation zwischen 1984 und 1988 abgestellt. Bis Ende 1988 waren dann alle Wagen abgemeldet. Im Jahr 1989 wurden die Wagen 2-7 und 9 bis 80 per Tieflader in den Hafen nach Rotterdam verbracht. Von dort aus wurden die nach Mendoza (Argentinien) verschifft. Wagen 1 diente als Lagerschuppen in Venlo, während Wagen 8 für Feuerlöschübungen der Feuerwache Solingen-Wald genutzt wurde. Beide Wagen wurden nach wenigen Jahren verschrottet. 

Bis ins Jahr 2010 wurden TS-Obusse in Mendoza eingesetzt. Jedoch nicht alle gleichzeitig, so wurden einige Wagen nie in Betrieb genommen und dienten als Ersatzteilspender, während andere Wagen abgestellt wurden aufgrund von starker Schäden und dafür wiederum andere Wagen aktiviert wurden.  Von den 78 Wagen gingen 24 Stück nie in Betrieb und standen Jahrzehnte noch in Solinger Outfit als Ersatzteilspender auf Halde.